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Gedichte

Mondnacht (am Aasee in Münster)

Geduldig spiegelt der See trauernde Weiden.
Der Mond sieht Dich, der Mond sieht mich;
könnt er nicht Bote sein?
Geduld!

Bald siehst Du mich, bald seh’ ich Dich,
bald sieht der Mond uns hier am See,
der uns dann widerspiegelt in Geduld.

Uwe Zoschke 1968
 

Mond
Martina

Martina

Sehnsuchtsvoll, betörend warm, die Frau in Dir -
gibt und nimmt mit kund'ger Hand.
Kühl und stolz das spielend Mädchen -
zerstörend sich, verletzend mich, ohn' jed' Verstand.
Ein Kind in der noch unberührten Seele,
ein Wind, der lieblich meine Wangen streift -
Oh wehe, Herz, wenn er dich greift!

Uwe Zoschke
16. August 1982

Frühling

Der Sonne Strahlen wärmen nicht nur Feld und Luft,
sie leuchten aus auch meiner Seele Gruft,
die lange Monde dunkel und verlassen lag -
und ihre tausend Lichterfinger zeigen
an fahlen Wänden bunt im Reigen
vielzählig Menschen - Bilder aus Vergangenheit.

Doch aus der Wand der Zukunft löst sich wie im Traum
ein lieblich Mädchen tanzend in den Raum.
Sie schlingt ein Band mit zarter Hand um einen Mann,
den sie erwählt aus einer Szene an der Wand,
und küßt ihn zärtlich auf den Mund -
er wird Gestalt und wendet seinen Blick der Sonne zu -

geblendet schließe ich die Augen.

Uwe Zoschke
15. März 1984

Tanz1
Bild

Seelengebet

Es war ein Hauch nur, nur ein Schweben;
zu schnell die Zeit, sich ganz zu geben.
Die Hand, die zart dich fassen wollte,
hielt fest nicht, was sich zaghaft bot.
Die Träne heimlich nur zu Boden rollte;
nur Dir, Herr, zeigte sich die Not.
O laß die Zeit nun stille steh'n,
bevor zwei Seelen auseinanderweh'n!

Uwe Zoschke
(28.02.1987)

Vergessen

E insam in vergeß'ner Nacht,
i n der Seele müder Schmerz -
n ur der Mond steht seine Wacht,
s endet milden Glanz ins Herz -
a n den Scheiben rinnen Regen weich,
m einen, deinen tausend Tränen gleich.

Uwe Zoschke
(06.10.1983)

MondN2
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